in unterschiedlichen Räumen...
unterschiedliche Resonanz auslösen
den eigenen Klangkörper...
mit dem umgebenden Raum verbinden
sich ausprobieren...
und zur persönlichen Stimme werden
hier Beispiele entdecken, ...
wo ich meine Stimme einsetze
Präsenz-Experiment
Ein Stuhl bleibt leer
An den Sonntagen (passend zum Thema beginnend am Muttertag), 12. Mai, 9. Juni, 14. Juli wird ein leerer Stuhl in der Eggelhof-Kirche ("Zur schmerzhaften Muttergottes") stehen: er steht für den Stuhl, den Maria im Roman von Colm Toibin „Marias Testament“ (aus dem Englischen von Ditte Bandini, Giovanni Bandini;© 2014 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München) frei hält gegenüber jeglicher „In- Besitznahme“ – denn er steht für den Menschen, den sie geliebt hat. Als Experiment wird an diesem Ort der „Schmerzensmutter“ dieser Roman vorgetragen, der den Erinnerungen an das mit ihrem Sohn Geschehene an Marias eigenem Lebensende nachspürt.
Immer zur vollen Stunde beginnt die durchgehende Lesung des Romans in einigen Kapiteln während ca. einer halben Stunde. Darauf gibt es eine Pause, ehe weiter gelesen wird. Die Fragen, die sich dabei stellen, kreisen um die Möglichkeit, einen Text (seinen Inhalt, seinen Gehalt?) in einem Raum (und dann in Hörenden?) gegenwärtig zu setzen.
Bewusst wird die Lese-Zeit so strukturiert ohne die Erwartung, dass jemand den ganzen Roman mitverfolgt. Vielmehr soll dem „Zufall“ Raum gelassen werden: jede soll kommen und gehen wie sie will, alle sollen trotz und während des Vortrags frei den Raum besichtigen können, ja sogar sich leise unterhalten, wenn Bedarf ist. Wann der Roman zu Ende ist und die Lesung von vorne beginnt, kann und soll absichtlich nicht im Voraus gesagt werden. Da greift das Experiment: Was kann aus einem bruchstückhaft wahrgenommenen Text immer noch gegenwärtig im Hörer werden – nichts? - wenig? - vielleicht doch gerade die in diesem Moment entscheidenden Worte? Oder kann gar Neugier oder Interesse entstehen?
Da gibt es Ideen...